Bevor ich jetzt gleich versuchen werde die erste (und hoffentlich letzte) Kerze auf der Pandemie-Geburtstagstorte auszublasen, träume ich mich mit diesem Reisebericht über den Norden Norwegens für einen Augenblick zurück in die coronafreie Vergangenheit und damit in eine Welt, die einmal mehr zu bieten hatte als Virtue signalling (✎), Blackfacing (✎), falsche Ehrenerklärungen (✎) und ergebnislose Compliance-Verfahren (✎). 
Obwohl es von den Lofoten bis zum Nordkap, dem Mekka der Selbstfindungscoaches und Etappenziel des Baltic Sea Circles (ⓘ), noch weitere 1000 Kilometer sind, ist die Landschaft hier bereits atemberaubend schön. Wer selbst mit dem Gedanken spielt eines Tages in der Kvalvika-Bucht zu schaukeln oder Blaubeeren auf Senja zu pflücken, findet hier vielleicht Antworten auf eine der vielen W-Fragen. Los geht es dieses Mal mit dem Wann…

Eine kurze Zusammenfassung der schönsten Dinge, die man in Nordnorwegen nicht verpassen sollte, findet sich in englischer Sprache am Ende des Beitrags.
10 THINGS YOU SHOULDN'T MISS WHILE VISITING NORTHERN NORWAY

Sprungmarken:
» Reisezeit «
» Anreise «
A» Rago «
Rago-Nationalpark
B» Lofoten «
Hamnøy / Reinebringen / Kvalvika-Bucht und Ryten / Djevelporten und Fløya / kleine rote Strandhütte (Ramberg) / Nurdachhütten / Nusfjord / Fredvang-Brücke / Henningsvær / Å  
C» Senja «
Hesten / TungenesetBarden / Grytetippen / / Husfjellet  / Aussichtsplattform Bergsbotn / Inste Kongen 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Å (Lofoten)

Reisezeit:
Der beste Zeitpunkt für eine Reise über den Polarkreis geht mit der Mitternachtssonne (ⓘ) einher, in der Regel also von Anfang Juni bis Mitte Juli. Unglücklicherweise fallen diese Wochen genau in die Urlaubszeit der meisten europäischen Länder. Indem man nachts die Berge erklimmt (die Sonne geht schließlich nicht unter!) und tagsüber schläft, kann man den Menschenmassen jedoch wortwörtlich aus dem Weg gehen.  
Die Preise der Hauptsaison folgen einem leider auch zu später Stunde beharrlich auf Schritt und Tritt. Einen Anteil daran haben unter anderem die vielen Wohnwagen deutscher Lehrer-Ehepaare mit Doppelnamen sowie Sohn Emil und Tochter Ronja im Schlepptau, welche die beiden norwegischen Archipele Lofoten und Senja nach dem letzten Schultag fluten wie eine Tsunamiwelle.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Im August befindet sich ein Großteil der Touristen schon wieder auf dem Heimweg. Die Sonne verschwindet nun für einige Stunden hinter dem Horizont und die Tage beginnen kälter zu werden. Wer also Caravan-Karawanen meiden will und keinen Sugar-Daddy oder sonstige Sponsoren wie Skillshare sein Eigen nennt, dürfte einen Aufenthalt jenseits des 68. Breitengrades in dieser Zeit bevorzugen.
Der Herbst bekommt auf dem fiktiven norwegischen Amazon.no definitiv keine 5-Sterne-Bewertung (✎) – zu unbeständig ist das Wetter in dieser Jahreszeit und zu selten traut sich die Sonne durch das dichte Wolkenband.
Ganz anders verhält es sich mit den Rezensionen über die Wintermonate. Hier erwarten einen neben verschneiten Bergkuppen und Stränden mit etwas Glück sogar Polarlichter. Allenfalls die hohen Versandkosten der Fluggesellschaften um den Jahreswechsel sorgen gelegentlich für etwas Unmut.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Aussichtsplattform Bergsbotn (Senja)

Anreise: Auto: Wer die Reise in den hohen Norden mit dem eigenen Auto oder Instavan (Camper mit Innenverkleidung aus Holz und vielen vielen LED-Lichtern) in Angriff nehmen will, muss hierfür sehr viel Zeit einplanen. Steigt man beispielsweise im noblen Blankenese (Hamburg) in einen nagelneuen VW T6.1 California (#iwish), ist man ab jetzt mindestens 30 Stunden unterwegs. Deutlich länger dauert die Anreise mit dem Startpunkt Süddeutschland, dem alten Twingo (♬▶) von Oma und der ein oder anderen Übernachtung, falls für den Kasten Club Mate im Kofferraum kein Platz mehr übrig war.

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Wer teure Fährfahrten vermeiden will, wählt am besten die Strecke über Dänemark und Schweden. Hier gilt es neben der Storebælt- (ⓘ) auch die Örseundsbrücke (ⓘ) zu überqueren, was das Reisebudget gleich zu Beginn mit 85 Euro (Stand April 2021) belastet. Zusammen mit den Benzinkosten ist die Anreise auf vier oder mehr Rädern selbst zu zweit kaum günstiger als der Weg über die Wolken. Bei der Weiterreise spart man aber dann doch einiges an Geld, da die Preise für Miet- und Campingwagen in Norwegen noch gesalzener sind als Klippfisch (ⓘ) (nicht zu verwechseln mit dem getrockneten Stockfisch [ⓘ], den man überall hier oben an der norwegischen Küste entdecken kann).

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Tungeneset (Senja)

Flugzeug:
Entscheidet man sich für Fuchur (ⓘ) oder ein anderes weißes Fluggerät, startet man lieber rechtzeitig die Suche nach einem geeigneten Landeplatz. Direktflüge gibt es unter anderen nach Bodø, Tromsø oder Kiruna (Schweden). Mit etwas Glück findet man einen günstigen Weiterflug zu einem näher gelegenen Flughafen (LeknesSvolværStokmarknes oder Andøya).
In der Regel geht die Reise dann mit einem Mietwagen weiter, vorausgesetzt das neue Carbon-Fahrrad oder das OneWheel (ⓘ) haben es nicht auf den Glücksdrachen oder in das Flugzeug geschafft. 

Sony A7R 3 – Sony 16-35mm F4 | Fløya (Lofoten)

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Das Mietwagen-Fiasko:
Unser Mietwagen buchten wir über das Portal CHECK24 bei Europcar mit einer Vollkasko-Versicherung von Vehicle Rent (einschließlich einer Mitversicherung der Reifen, des Unterbodens und aller Bestandteile aus Glas). Der VW Passat kam bei mitunter fünf Personen (einschließlich Gepäck) platztechnisch gelegentlich an seine Grenzen, brachte uns aber immer sicher ans Ziel. 
Da unser Flugzeug am Ende der Reise bereits am frühen Sonntagmorgen von der Startbahn in Tromsø abheben sollte, fotografierten wir das Auto zuvor auf dem Parkplatz einmal vollständig ab, tankten voll und warfen die Schlüssel in die entsprechende Box. Nach unserer Rückkehr wurden zwei Schäden am Auto festgestellt (oder wohl eher hinzugedichtet), zum einen am Unterboden und zum anderen im Bereich der Türschwelle im Inneren des Fahrzeugs. Meine Kreditkarte wurde mit den angeblichen Reparaturkosten von fast 500 Euro belastet und ich durfte mich an das Versicherungsunternehmen Vehicle Rent wenden. Dieser schickte ich das Bildmaterial und meine Kontodaten. Trotz mehrmaligem Schriftverkehr mit Vehicle Rent und CHECK24 hatte ich den Betrag auch Monate später noch nicht erhalten. Eines Tages kam schließlich die Nachricht, dass die Versicherung Insolvenz angemeldet hat und ich das Geld aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wiedersehen würde. Rückblickend hatten wir wohl Glück in keinen richtigen Unfall verwickelt gewesen zu sein – ein Totalschaden hätte uns schnell 40.000 bis 50.000 Euro kosten können.
Gelernt habe ich daraus, dass man bei der Rückgabe eines Fahrzeuges am besten anwesend sein und von Europcar in Norwegen die Finger lassen sollte. Zudem ist es ratsam auf ein etabliertes Versicherungsunternehmen zu setzen, insofern dies möglich ist. 

Zug:
Mit etwas mehr Zeit und einem Interrail-Ticket im Gepäck ist der Weg über die Gleise eine attraktive und klimafreundlichere Alternative. So benötigt der Nachtzug von Stockholm nach Narvik ca. 19 Stunden. Da es auf den Lofoten kein Schienennetz gibt, geht es ab hier mit dem Bus oder Mietwagen weiter. 
Alternativ besteht die Möglichkeit mit der norwegischen Eisenbahn von Oslo nach Bodø zu reisen, was ca. 18 Stunden in Anspruch nimmt. Mit einer Fähre geht es dann weiter auf das Lofoten-Archipel (Moskenes).
Allerdings müssen die Städte Oslo oder Stockholm, welche sich wunderbar für einen Kurzaufenthalt eignen, vorab erst einmal erreicht werden.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Die Ankunft:
Hier standen wir also Anfang August am Flughafen in Tromsø. Leider hielt es die Firma mit dem blauen Kranich als Wappenzeichen für eine gute Idee das Aufgabegepäck von Florian und Marina in Deutschland zu belassen, sodass wir gezwungen waren einen vorzeitigen Boxenstopp im nächstgelegenen Einkaufscenter einzulegen, um dort Unterwäsche und andere Reise-Essentials aufzutanken. Anschließend ging es dann mit Höchstgeschwindigkeit (in der Regel 80 km/h) Richtung Süden in das fast 500 Kilometer entfernte Fauske. Auf dem Weg dorthin durften wir die Bekanntschaft mit einer Herde Elche machen und zeitgleich die Bremsen des Autos auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen. Gerne hätten wir noch öfter angehalten (vorzugsweise freiwillig) und die Gegend ausgiebiger erkundet (insbesondere den Stetind, Norwegens Nationalberg), wollten aber auf keinen Fall die letzte Fähre nach Bognes verpassen. Als wir einige Stunden später, mitten in der Nacht, das AirBnB erreichten, fielen wir direkt in unsere Betten und freuten uns auf die kommenden drei Wochen in Norwegen. 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Djevelporten (Lofoten)

Rago 

Unterkunft | Anzahl der Übernachtungen: 4.
Die Erdgeschosswohnung (⌂) in Fauske war frisch renoviert, sehr gut ausgestattet und überaus sauber. Durch die Check-In-Möglichkeit mit einem Code-Schluss blieb unsere nächtliche Ankunft glücklicherweise unbemerkt. Obwohl wir vier Nächte gebucht hatten, verbrachten wir schlussendlich nur drei davon in der kleinen Stadt, die weniger als 10.000 Einwohner zählt.     

  • Rago-Nationpark | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sigma 35mm 1.4 ART | Rago-Nationalpark | Model: Florian Wenzel

Grund hierfür war der Wunsch dem Rago-Nationalpark einen Besuch abzustatten und in diesem eine Nacht zu biwakieren.
Das bekannteste Highlight des Parks ist der Litlverivassfossen, ein Wasserfall, der aus einem Bergsee 223 Meter in die Tiefe stürzt. Diesen erreicht man zu Fuß problemlos innerhalb von zwei bis drei Stunden. Nicht weit vom rauschenden Getöse suchten wir uns einen Schlafplatz und warteten darauf kurz vor dem Sonnenaufgang geweckt zu werden, um hier den neuen Tag zu begrüßen. Ein Erlebnis, welches man (mit einem guten Schlafsack) nur wärmstens empfehlen kann.
Wer will, kann die Wanderung im Rahmen einer 2-Tages-Tour als Rundweg beenden oder den gleichen Weg zurücknehmen. 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Nach einigen kleinen Ausflügen in der Region um Fauske führte unser Weg anschließend nach Bodø, wo wir zuvor schon die vermissten Koffer und nun eine neue Weggefährtin am Flughafen einsammelten. Mit der Fähre ging es dann bei wunderschönem Wetter weiter Richtung Lofoten. 

Lofoten

Unterkunft | Anzahl der Übernachtungen: 8. 
Die schönste Unterkunft (⌂) auf der Reise, welche wir erneut zu später Stunde erreichten, war zugleich die günstigste. Das zweistöckige Häuschen in Napp (einem kleinen, zentral gelegenen Örtchen) war meilenweit entfernt von den Touristenhochburgen im Süden des Archipels. 
Die einzigen Wermutstropfen waren lediglich das fehlende WLAN und die nicht vorhandene Bettwäsche, worauf man bei der Buchung jedoch mehrmals hingewiesen wurde. Dafür waren das Wohnzimmer sowie die Küche im ersten Stockwerk sehr gemütlich und der Garten eignete sich ausgezeichnet zum Ausprobieren einfacher Yoga-Posen wie dem Eka Hasta Vrksasana (ⓘ) oder (für blutige Anfänger) dem Taraksvasana (ⓘ). 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Die kommenden Tage starten meistens mitten in der Nacht mit einer sogenannten “Sunrise-Mission”. Wurde diese erfolgreich beendet, schlüpfte man zurück in den Schlafsack und träumte hier schon von dem baldigen Spätstück. Gegen Nachmittag stand in der Regel eine spannende Wanderung inklusive Sonnenuntergang auf dem Programm, bevor sich dieser Ablauf am nächsten Morgen wiederholte. 

  • Fischerdorf/Hotelanalge in Hamnøy | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sigma 35mm 1.4 ART | Hamnøy Rorbuer (Senja)

Bevor wir uns jedoch gleich den vielen großartigen Wanderungen widmen, beginnen wir mit einer kleinen Perle für das Team Autosafari: 
Auf der Brücke von Hamnøy lässt sich nämlich ein großartiges Naturspektakel beobachten. Selbst bei praller Mittagssonne werden hier unzählige Stative aufgebaut, um eines der bekanntesten Motive der Region durch das Weitwinkelobjektiv der neuen Olympuskamera einzufangen. Ob die Bilder zwei Wochen später “liebevoll” mit HDR-Filtern bearbeitet und anschließend dem Jaworskyj– oder Wiesner-Fanclub präsentiert werden, kann nur vermuten werden.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Bei den kleinen süßen roten Häusern handelt es sich übrigens nicht um ein von Norweger*innen bewohntes Fischerdorf, sondern um einen Hotelkomplex (ⓘ). Die Unterkünfte sind trotz der aufgerufenen Preise sehr beliebt und oft Monate im Voraus ausgebucht. 

  • Reinebringen (442 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

Sony A7R 3 – Sony 16-35mm F4 | Reinebringen (Lofoten)

5 km südlich von Hamnøy kann der Schrittzähler des neuen Fitnesstrackers auf einer ganz besonderen Tour an seine Grenzen geführt werden.
Hier erwartet einen nämlich die bekannteste und am höchsten frequentierte Wanderung auf den Lofoten: Der Aufstieg auf den Reinebringen. Auf insgesamt 1566 Stufen einer schier endlosen Treppe aus Stein, welche von nepalesischen Sherpas gebaut wurde und über 700.000 Euro gekostet hat, führt der Weg bis annähernd zum Gipfel. Das letzte Stück ist je nach Wetterlage leider eine staubige bzw. matschige Angelegenheit und erfordert bei Akrophobie gewisse Überwindungskünste. Ist man schließlich oben angekommen, erwartet einen auf dem schmalen Grat eine spektakuläre Aussicht, die ihres Gleichen sucht.  Eine Sonnenbrille ist hier übrigens ein nützliches Utensil, wenn man nicht auf einem
Killfie (▶) der lokalen oder internationalen Influencer-Prominenz erkannt werden will.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Reinebringen (Lofoten)

Parkplätze in der Nähe des Startpunktes zu finden, gestaltet sich bisweilen als schwierig, weswegen man hierfür in der Hochsaison etwas Zeit einplanen sollte.

  • Kvalvika-Bucht und Ryten (543 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

Sony A7R 3 – Sony 16-35mm F4 | Ryten (Lofoten) | Model: Jenny 

Ein weiteres Highlight auf den Lofoten ist ohne Wenn und Aber die Klavika-Bucht auf der “Insel” Moskenesøya in der Nähe des Ortes Fredvang. Entlang der Fv808 gibt es einen kleinen Parkplatz (🗺), welcher zugleich den Startpunkt der Wanderung markiert. Sollte dieser bereits belegt sein, findet sich etwas südlicher eine Ausweichmöglichkeit (🗺). Der erste Teil der Wanderung führt über Holzbohlen zu einem Pass. Von hier aus geht es dann über viele kleine und teils sehr große Steine hinunter zur Bucht. Die zwei Kilometer lange Strecke lässt sich gut in 1,5 bis 2 Stunden bewältigen. 
Als wir hier in den Abendstunden ankamen, wären wir gerne etwas länger mit den Zehen im Sand verweilt – zu schön war die Aussicht auf das Meer, während die Sonne in Form tausender Lichter in der Brandung funkelte. Neben einer riesigen Schaukel gibt es zudem eine kleine “Hobbithöhle” (▶) zu besichtigen. Diese wurde von einem norwegischen Surfer-Pärchen (✎), welches hier den Winter verbrachte, aus Treibgut erbaut. 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Ryten (Lofoten)

Am liebsten hätten wir (wie viele andere an diesem Tag) ein Zelt aufgeschlagen. Stattdessen entschieden wir uns nach langem Hin und Her doch noch den Aufstieg auf den nahe gelegenen Ryten zu wagen, um dort den Sonnenuntergang zu erleben.
Der ausgeschilderte Weg nimmt ungefähr eine Stunde in Anspruch und belohnt mit einer fantastischen Aussicht, genau 543 Meter über dem Meeresspiegel. 
Eine alternative Route auf den Ryten beginnt nördlich von Fredvang (kostenpflichtige Parkmöglichkeit 1 und Parkmöglichkeit 2 | kostenlose Parkmöglichkeit 3). Entscheidet man sich für diesen Weg, ist man bis zum Gipfel ebenfalls ca. 2,5-3 Stunden unterwegs. 

  • Djevelporten und Fløya (583 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

Sony A7R 3 – Sony 16-35mm F4 | Djevelporten (Lofoten) | Model: Jenny 

Nicht ganz so bekannt wie der Ryten, jedoch mindestens genauso schön, ist die Wanderung zum Djevelporten. Der Aufstieg nimmt ungefähr drei Stunden in Anspruch und beginnt direkt am Parkplatz (🗺) in Svolvaer. Für die Mutigen führt der Weg nach dem langen Auf (und ohne Ab) zu dem eingeklemmten Felsblock, wo endlich die einstudierte TikTok-Tanzeinlage performt werden kann.
Von hier aus ist es nur einen Katzensprung auf den Gipfel des Fløyas, der mit einer wunderschönen Aussicht belohnt.

  • Rote Strandhütte (Ramberg) | >> 🗺 << | und gelbes Haus (Sakrisøya) | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sigma 35mm 1.4 ART | Strand bei Ramberg (Lofoten)

Am Strand bei Ramberg steht eine kleine rote Strandhütte, auf der eigentlich immer eine Möwe sitzt.
Wer die Farbe Gelb präferiert, sollte sich einmal in Sakrisøya (🗺) umschauen. Hinter einem ikonischen gelben Haus erhebt sich hier der 675 Meter hohe Olstinden. Dieser Anblick ist insbesondere in den Wintermonaten ein bekannter Instagram-Hotspot und liegt, ihr ahnt es bereits, direkt an der Hauptverkehrsstraße.

  • Nurdachhütten | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Ramberg (Lofoten)

Nicht weit von der roten Strandhütte entfernt, zwischen Ramberg und Flakstadt, steht eine knuffige Nurdachhütte am Strand. Sie zu finden war gar nicht so einfach. Umso größer war die Begeisterung hier zu verweilen und den Blick über das Meer streifen zu lassen. 
Eine ähnliche Hütte befindet sich am Beginn der Wanderung (🗺) auf den Volandstinden (🗺) – diese eignet sich ebenfalls wunderbar als Fotomotiv und/oder für ein Picknick beziehungsweise einen Grillabend. 

  • Nusfjord (und die Straße dorthin) | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Nusfjord (Lofoten)

Wir unterbrechen diesen Blogbeitrag für einen kurzen Warnhinweis:
In der Dämmerung sollte man auf der Fv807 Richtung Nusfjord möglichst langsam fahren, sonst kleben am Kühlergrill schneller Hüte-und-Poncho-tragende Travel-Pärchen als Viren sich im Walddorfkindergarten ausbreiten können.
Neben dem Blick auf die Bergkette ist zudem der nahe gelegene See Storvatned (🗺) einen Abstecher wert. Zu guter Letzt führt die Straße schließlich nach Nusfjord (🗺), einem kleinen historischen Dorf, wo man Fische küssen und Bärte tragen kann (um diesen Satz zu verstehen, muss man wohl selbst dort gewesen sein).

  • Fredvang-Brücke | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Die Besitzer*innen eines Drohnenführerscheins sollten sich den Flug über die Fredvang-Brücke nicht entgehen lassen. Wer kein chinesisches Spielzeug mit sich führt, kann die gleiche Vogelperspektive vom Gipfel des oben erwähnten Volandstinden erleben.

  • Henningsvaer | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Henningsvaer (Lofoten)

Wo wir gerade bei Luftaufnahmen sind: Das Bekannteste unter ihnen lässt sich auf Henningsvaer einfangen. Hierbei handelt es sich um ein von Felsen eingerahmtes und vom Wasser umgebenes Fußballfeld.
Beim Spaziergang durch das kleine Dorf kann man zudem norwegische Katzen streicheln (sehr empfehlenswert) und die frische Seeluft genießen.  

  • Å > | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Å (Lofoten)

Wo wir gerade bei Spaziergängen sind: Die kleine idyllische Ortschaft im Süden der Lofoten mit dem sympathischen Namen Å eignet sich an sonnigen Tagen wunderbar, um sich die Beine zu vertreten. Nicht weit von hier entfernt startet die Halbtageswanderung zum Tindstinden (472 Meter), die sich in die Liste lohnenswerter Ausflugsziele einreihen darf. 

Senja

Im Süden der Provinz Troms und Finnmark liegt das Archipel Senja. Hier gibt es ebenfalls viele tolle Wanderungen und Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Im Vergleich zu den Lofoten sind hier merklich weniger Touristen unterwegs. 
Unsere Fahrt dorthin führte über den Flughafen in Tromsø, wo wir auf Isomatten eine Nacht neben dem Gepäckband verbrachten, um uns in den Morgenstunden von einem Teil der Gruppe verabschieden zu können. Zur gleichen Zeit stiegen drei neue Gesichter im schwedischen Kiruna in ein Mietauto und erreichten kurz nach uns das Bergfjord, wo wir die kommenden Tage gemeinsam verbringen würden. 

Sony A7R 3 – Sigma 35mm 1.4 ART | Bergsfjord (Senja)

Unterkunft | Anzahl der Übernachtungen: 9. 
Unser rustikal eingerichtetes Haus (⌂) befand sich direkt am Ufer des Fjords und besaß eine große Terrasse mit einer Grillmöglichkeit. Der Vorraum war mit einer Dartscheibe geschmückt, die zwar keinen Gerwyn Price (ⓘ) zu Gesicht bekam, sich während gelegentlicher Regenschauer aber nie einsam fühlen musste. 

  • Hesten (556 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

DJI Mavic 2 Pro – | Blick auf den Segla (Senja)

Legen wir los mit der Wanderung auf den Hesten, welche insbesondere für seine spektakuläre Aussicht auf den Segla (693 Meter) bekannt ist. Der Weg zum Gipfel lässt sich gut in 1,5 Stunden bewältigen – lediglich das letzte Teilstück ist etwas exponierter. In den Abendstunden kann man von hier oben wunderbar beobachten wie auf dem vorgeschalteten Plateau kleine bunte Zelten aufgebaut werden, bevor am nächsten Morgen die Spitze des Berges in ein tiefes Rot eingetaucht wird. 

  • Tungeneset | >> 🗺 << | 

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Tungeneset (Senja)

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf dem Archipel Senja ist der Rastplatz Tungenset, welcher zwischen den beiden Fjorden Steinfjord und Ersfjord direkt an der Straße gelegen ist. Die nassen Steine können hier mitunter sehr glatt sein, sodass nicht nur durch die unzähligen Stative, die nahe der großen Pfützen ihre Paarung zelebrieren, Sturzgefahr besteht. Glück im Unglück war, dass für die einzige Kamera, die mit ihrer Besitzerin an diesem Tag zu Boden ging, ein Versicherungsschutz bestand. Doch selbst mit Gips und Krücken (die es in unserem Fall nicht benötigte) ist der Sonnenuntergang auf den großen Steinen mit dem kleinen Leuchtturm im Hintergrund ein wunderbares Erlebnis.   

  • Barden (659 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

DJI Mavic 2 Pro – Bildmaterial von Florian Wenzel |  Edit: Jonas Hafner | Blick auf den Breitetinden (Start- und Landeplatz: Barden)

Von der Straße geht es zurück in die Berge, dieses Mal auf den 659 Meter hohen Barden. Am Höhepunkt der Wanderung erhebt sich ein großes Plateau, von welchem man auf die Fjorde blicken kann – vorausgesetzt man ist nicht wie wir von Wolken umgeben.
Dank der mitgeführten Multikopter schafften wir es immerhin in Reinhard-Mey-Manier über die Wolken (♫). So trotzten die Piloten Florian und Felix der Kälte auf dem Gipfel und machten den Sonnenuntergang für uns am Ende doch noch greifbar. 

  • Grytetippen (885 Meter) | >> 🗺 << | >> << |

Sony A7R 3 – Sony 55mm 1.8 | Senja

Der Gipfel des Grytetippen gilt als idealer Aussichtspunkt, um die Mitternachtssonne zu beobachten. Die Wanderung lässt sich mit einem Aufstieg auf den Keipen (938 Meter) kombinieren und wird erst gegen Ende “etwas” steiler. Genau dieses letzte Teilstück blieb uns jedoch verwehrt, da wir plötzlich von einem Gewitter eingekesselt wurden. Und während in der Ferne Blitze in die umliegenden Bergkuppen einschlugen, rannten wir die mühsam erklommenen Höhenmeter zurück zum Parkplatz. Beinahe hätten wir das letzte Stück im Delfinstil zurücklegen müssen, so viel Wasser schüttete es nun aus der dunklen Wolkendecke über unseren Köpfen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge saßen wir im trockenen Auto und bestaunten die dramatischen Wolkenformationen. Eines Tages würden wir zurückkehren und die Aussicht auf dem Grytetippen genießen, da waren wir uns sicher. 

  • Husfjellet | >> 🗺 << | >> << |

Sony A7R 3 – Sony 16-35mm F4 | Husfjellet (Senja)

Mehr Glück hatten wir mit der Besteigung des Husfjellets, auch wenn es anfangs nicht danach aussah als würden wir die Sonne zu Gesicht bekommen. Doch just im richtigen Moment klarte es auf und wir erlebten einen der schönsten Tage auf Senja und einen unvergesslichen Ausblick. Wie viel Adrenalin auf dem schmalen Grat ausgeschüttet wird, korreliert übrigens negativ mit der Entfernung zum oben abgebildeten Felsvorsprung.  

  • Aussichtsplattform Bergsbotn | >> 🗺 << |

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Aussichtsplattform Bergsbotn (Senja)

Dass es nicht immer aufregende Wandertouren benötigt, beweist die Aussichtsplattform Bergsbotn, von welcher man das Bergsfjord überblicken kann. Diese erreicht man direkt nach dem Passieren des Skalandtunnels.

  • Inste Kongen | >> 🗺 << | >> << |

DJI Mavic 2 Pro – | Blick Richtung Inste Kongen (Senja)

Da wir uns langsam dem Ende nähern, wird es Zeit von der aufregendsten Unternehmung zu erzählen: 
Der Weg zum “Inste Kongen” ist eine anspruchsvolle Wanderung mit hohem, wenn nicht sogar dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Einplanen sollte man hierfür mindestens 7 Stunden, erst recht, wenn Gepäck oder Verantwortung auf den eigenen Schultern lastet.
Als ich die verrückte und nicht ganz ernst gemeinte Idee in den Raum warf mit Schlafsäcken, Isomatten und Stirnlampen aufzubrechen, um den Sonnenuntergang vor der Kongeporten, einer steinernen Brücke auf der Südseite des Inste Kongen (738 Meter), zu fotografieren, fiel die Resonanz deutlich positiver aus als gedacht. 
Anscheinend war ich der einzige in der Gruppe, der keinen Heldentod in den norwegischen Bergen sterben wollte. Bei weit unter 50.000 Followern wäre mein möglicher Sturz in eines der Fjorde wahrscheinlich nicht einmal eine DPA-Meldung wert gewesen. Und so entschied ich mich (schweren Herzens) tatsächlich gegen dieses Abenteuer, während die anderen fünf Gefährten die beschwerliche Reise auf sich nahmen. Vollbepackt verschwanden sie hinter einem immer dunkler werdenden Horizont aus meinem Sichtfeld.
Die Reunion-Party war für den nächsten Morgen vor dem Segla angedacht – rechtzeitig zum Sonnenaufgang. 
Wäre das Leben ein Film, hätten sich die Wolken an diesem Abend kurz vor dem Ziel verzogen und das dunkelrote Licht hätte die im Nebel eingetauchten Berge und die steinerne Brücke durchflutet. Alle wären mit ihren Kameras ekstatisch in die Höhe gesprungen, die Instagram-Stories wären tausendfach geteilt worden und ich hätte mir auf ewig vorgeworfen wieder einmal die falsche Entscheidung getroffen zu haben.

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Senja

Das Leben ist aber leider kein Film. Einen richtigen Sonnenuntergang hatte dieser Abend nicht zu bieten und zweimal hätte es fast für die oben erwähnte tragische DPA-Meldung gereicht, während das Wasser in den Schuhen der fünf Freunde (bei teils sumpfigem Terrain) immer höhere Pegel anzeigte.
Um das Risiko auf dem Rückweg zu minimieren, entschied man sich einen Weg entlang der Küste zu suchen, der, wie sich bald herausstellen sollte, sehr viel mehr Zeit in Anspruch nahm. Nach insgesamt 15 Stunden auf den Beinen, ohne Schlaf und am Ende ihrer Kräfte, begegnete ich den Pfadfindern schließlich am vereinbarten Treffpunkt. 
Von Wanderungen hätten sie erst einmal genug!” war der einstimmige Tenor.
Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Eine der Kameras (die in der Hektik des Gefechts nach dem Abendessen ihren Weg nicht mehr in einen der Rucksäcke zurückfand) lag noch auf dem Inste Kongen. 
Und so geschah es, dass sich ein Teil der Gruppe am selben Tag erneut auf den Weg machte, oder besser gesagt die Rettungsmission einleitete.
Die Kamera wurde glücklicherweise gefunden und müde und erleichtert saßen wir später auf der Terrasse und aßen Stockbrot. So gab es also doch ein Happy End und zwar für alle Beteiligten – fast wie im Film.

Das letzte Stück vom Kuchen:

Sony A7R 3 – Voigtländer 40mm 1.2 | Lofoten

Wie jeder Film geht aber auch die schönste Reise irgendwann zu Ende. Die drei Wochen über dem Polarkreis waren geprägt von wenig Schlaf, tollen Gesprächen mit wunderbaren Menschen und einer faszinierenden Natur.   
Rückblickend wäre es vielleicht besser gewesen, wir wären bereits Anfang Juli mit der Mitternachtssonne in den Norden aufgebrochen, hätten mehr Zeit auf den Lofoten eingeplant und eine Extraportion Sommer für Senja bestellt.
Da es hier im Norden noch so viel zu entdecken gibt, werde ich eines Tages ganz bestimmt wieder zurückkehren.

Wer weiß, mit etwas Glück neigt sich dieser viral bedingte Ausnahmezustand ja bald dem Ende zu und Reisen werden wieder möglich sein. Falls nicht, gibt es zum nächsten Pandemie-Geburtstag einfach einen größeren Kuchen – auch wenn mir das letzte Stück immer noch quer im Magen liegt wie vor kurzem die Evergreen im Suavez-Kanal (✎). Aber wie heißt es so schön: Kuchen ist besser als kein Kuchen. Also lasst es euch schmecken und bleibt gesund!

Sony A7R 3 – Sony 100-400mm | Lofoten

Vielen Dank an alle, die Teil dieser wunderschönen Reise waren (Ilona, Florian, Marina, Jenny, Gerrit, Laura und Felix)! 

10 THINGS YOU SHOUDN’T MISS WHILE VISITING NORTERHN NORWAY
  • Do a dance performance on Djevelsporten’s boulder and become famous on TikTok.

  • Take the 1566 stone stairs to enjoy the view on top of Reinebringen.

  • Wait for the sun to set when it doesn’t.

  • Find the little cute A-frame huts on Lofoten.

  • Kiss a fish in Nusfjord.

  • Collect blueberries in front of Segla. 

  • Try out the swing at Kvalvika Beach.

  • Tell someone you will come back in winter time to watch the Northern Lights.

  • Challenge your fear of heights while conquering Husfjellet and Grytetippen on Senja.

  • Rent a kayak and keep an eye out for whales.